BRYCK und 2hearts setzen mit MENT2BE einen Impuls für Gründer*innen mit Migrationsgeschichte
Essen, 29. September 2023 – Der Startup Hub BRYCK und 2hearts, eine Community für Talente mit Migrationsgeschichte in der Tech-Industrie, haben am 28. September 2023 über 120 Menschen aus der Startup-Szene in Essen zusammengebracht, um mit dem Event MENT2BE die Potenziale von Zugewanderten und ihren Nachkommen für den Innovationsstandort Deutschland zu diskutieren. Unternehmer*innen wie Neven Subotic, Jacob Fatih, Dr. Sophie Chung und Anne Kjaer Bathel gaben dabei Einblicke in den Aufbau ihrer Unternehmen.
Migrant Founder mit zentraler Bedeutung für deutsches Startup Ökosystem
21 % der Gründer*innen in Deutschland sind Menschen aus eingewanderten Familien. Bei deutschen Unicorns, Startups mit einer Bewertung von über 1 Mrd. Euro, ist sogar bei rund 60 % mindestens ein Migrant Founder Teil des Gründungsteams. Prominente Beispiele sind der Übersetzungsdienst DeepL, die Zinsplattform raisin und das Biotechnologieunternehmen Biontech. Dies zeigt: Gründer*innen mit Migrationsgeschichte haben eine zentrale Bedeutung für die deutsche Startup-Szene. Zugleich bietet gerade NRW, indem knapp ein Drittel der Gesamtbevölkerung (5,6 Mio. Menschen) aus eingewanderten Familien stammt, noch viel Potenzial für eine neue Generation an Gründer*innen mit Migrationsgeschichte, die das Innovationsökosystem der Zukunft mitgestalten.
Gründer*innen mit Migrationsgeschichte geben Einblicke in ihre Biografien und unternehmerische Herausforderungen
BRYCK und 2hearts haben MENT2BE initiiert, um mehr Menschen aus Einwandererfamilien zu unternehmerischem Handeln zu ermutigen. In zwei Diskussionsrunden, die von Cherno Jobatey moderiert wurden, berichteten erfolgreiche Unternehmer*innen und aufstrebende Gründer*innen mit Migrationsgeschichte von ihren Herausforderungen und Erfolgen bei Gründung und Aufbau ihres Unternehmens.
Im ersten Panel des Tages berichteten Migrant Founders, welchen Einfluss ihre Biografie auf ihre unternehmerischen Aktivitäten hat, wie sie mit Rückschlägen umgegangen sind und wie es gelingt, mehr Menschen mit Migrationsgeschichte für Unternehmertum zu ermutigen. Hind Seiferth, Co- Founder & CEO des Essener Energie-Startups Unigy, betonte, dass der Grundstein dafür bereits in der Bildung gelegt wird: “Wir können es uns nicht mehr leisten, Kinder in der Schule auszusortieren, statt zu fördern”. Ekrem Namazci, Co-Founder & CEO der digitalen Bildungs- und Mentoringplattform GDEXA, brachte einen speziellen Migrant Fund ins Gespräch, um die Finanzierung von Gründer*innen aus eingewanderten Familien zu verbessern. Chanyu Xu, Founder & CEO des Nahrungsergänzungsmittelanbieters HER ONE, forderte ein Rebranding des Standorts Deutschland, das weniger Bürokratie und mehr Investitionen in eine neue Generation diverser Gründer*innen bedeutet. Marc Margulan, Co-Founder des digitalen KI-Sprachassistenten für die Pflege dexter health, betonte in seinem Statement die Bedeutung von Vorbildern: „ You can not be, what you can not see”.
In der zweiten Diskussionsrunde sprach Ex-Fußballprofi Neven Subotic, Gründer & Geschäftsführer der Stiftung well:fair, über die Bedeutung von Netzwerken zur Unterstützung und forderte, eine Kultur der Förderung zu etablieren. Jacob Fatih, u.a. Gründer von Crealize, FitX und Yt Industries, betonte die Chancen, die sich ihm nach seiner Migration aus dem Iran als Serienunternehmer in Deutschland eröffnet haben. Dr. Sophie Chung, Founder & CEO von Qunomedical, ermutigte auch bei Zurückweisungen durch Investor*innen zu Durchhaltevermögen. Anne Kjaer Bathel, CEO and Co-Founder der ReDI School of Digital Integration, erklärte, dass man als Gründer*in einen Mut-Muskel braucht, den gerade Menschen mit Migrationsgeschichte durch ihre besonderen Herausforderungen besitzen, da sie ihn häufig trainieren mussten.
Die Initiator*innen des Events von BRYCK und 2hearts zogen ein positives Fazit ihres ersten gemeinsamen Events für Unternehmer*innen mit Migrationsgeschichte.
Gülsah Wilke, Co-Founder und Geschäftsführerin von 2hearts:
“Migrantische Unternehmer*innen stehen vor großen Herausforderungen in den Bereichen Bürokratie, Sprache und Zugang zu Netzwerken sowie Finanzierung. Wir haben 2hearts gegründet, um genau das zu ändern: Wir geben diesen Unternehmer*innen Mentor*innen an die Hand und zeigen ihnen Vorbilder, die diesen Weg bereits erfolgreich gegangen sind. Wir bauen die Technologieszene von morgen in Europa mit kultureller Vielfalt auf und freuen uns sehr über die große Resonanz zu MENT2BE, um migrantisches Unternehmertum zu fördern.“
Ersin Üstün, COO & Startup Mentor bei BRYCK:
„Mit MENT2BE haben wir ein starkes Signal gesetzt, um mehr Eingewanderte und ihre Nachkommen für unternehmerisches Handeln zu begeistern. Gerade NRW und das Ruhrgebiet bietet ein enormes Potenzial an Talenten mit Migrationsgeschichte, die wir mit BRYCK bei ihren Gründungsvorhaben unterstützen möchten. Denn eins ist klar: Vielfalt ist keine Option, sondern eine zentrale Voraussetzung für ein innovatives und wettbewerbsfähiges Startup-Ökosystem. Wir müssen es schaffen Top-Talente anzuziehen und zu halten."
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