D2XCEL Interview: Deep Tech-Scaling für eine lebenswerte Zukunft
Im Dezember 2023 gaben insgesamt 13 Partner aus 8 Ländern, darunter BRYCK, in Nürnberg den Startschuss für das Projekt D2XCEL. Seitdem hat das holistische Mentoring- und Skalierungs-Programm, gefördert unter dem Dach von EU Horizon, 50 Startups unterstützen, die in fünf fokussierte Marktgruppen eingeteilt sind.
Aber was genau ist D2XCEL? Und welche Ziele hat das Konsortium, bestehend aus Tech Tour, Aalto University Helsinki, Athens University of Economics, ZAZ Ventures, maritime street, Nürnberg Messe, UNIMOS alliance, Any Change, Corporate Venture Advisory, Miles Ahead, The Recursive und BRYCK sich für das Projekt gesetzt? Und allem voran? Was ist eigentlich die Aufgabe von BRYCK im Rahmen des Projekts?
Unsere Kollegin Jacqueline Kos hat mit Salvatore Cavallaro, Startup Program Manager bei BRYCK, der das Projekt zusammen mit Felix Schröder leitet, gesprochen, um alle Antworten zu erhalten:
Jacqueline: Salvatore, lass uns mit den Basics starten. Was ist D2XCEL, und was ist das Ziel des Programms?
Salvatore: D2XCEL ist ein von der EU finanziertes Projekt, das darauf abzielt, ein umfassendes Ökosystem rund um verschiedene Deep-Tech-Themen zu schaffen. Deep Tech braucht erhebliche Unterstützung, und der beste Weg, diese zu leisten, ist die Verbindung von Menschen, Unternehmen, Investoren, Konzernen und Risikoberatern. Ziel ist es, Start-ups im Deep-Tech-Sektor zu unterstützen. Nicht nur durch ein Acceleration Programm, sondern durch den Aufbau eines Ökosystems, das die Zusammenarbeit und Innovation fördert.
Jacqueline: Kannst du einmal erklären, was dieses Ökosystem über die traditionellen Accelerator-Programme hinaus im Detail bietet?
Salvatore: Das Ökosystem bietet Startups die Möglichkeit, sich zu vernetzen, Ideen auszutauschen und wertvolle Verbindungen zu knüpfen. Neben strukturierten Programmen mit Mentoren und spezialisierten Sitzungen können Startups auf ein breiteres Ökosystem zugreifen, um Feedback zu erhalten, potenzielle Kontakte zu knüpfen und mit Investoren in Kontakt zu treten. Es ist ein kontinuierliches Unterstützungssystem, das weit über die Programmdauer hinausgeht.
Jacqueline: Welche Art von Start-ups unterstützt D2XCEL normalerweise?
Salvatore: Wir konzentrieren uns hauptsächlich auf Startups der Serie A - solche, die stabil sind, Cashflow generieren und bereit sind, international zu skalieren. Je nach Sektor oder Technologie arbeiten wir aber auch mit Startups in früheren oder späteren Phasen. Manchmal sind sogar kleine und mittlere Unternehmen (KMU), wie von der EU definiert, Teil unseres Programms.
Jacqueline: Auf welche Märkte oder Sektoren ist D2XCEL ausgerichtet?
Salvatore: Derzeit haben wir fünf Schwerpunktmärkte, fünf weitere werden nächstes Jahr eröffnet. Dazu gehören Bereiche wie groß angelegte Energiespeicherlösungen, Logistik, Gütertransport und Kreislaufmaterialien für das Bauwesen. Unser Schwerpunkt steht im Einklang mit den umfassenderen Nachhaltigkeitszielen der EU.
Jacqueline: Warum hat sich BRYCK für die Teilnahme an D2XCEL entschieden?
Salvatore: Als Innovationszentrum sehen wir einen entscheidenden Bedarf an Zusammenarbeit, um Innovationen voranzutreiben. Europa steht im harten Wettbewerb mit Regionen wie Nordamerika, wo das Innovations-Ökosystem gut strukturiert und stark finanziert ist. Wenn wir uns durch Initiativen wie D2XCEL zusammenschließen, können wir unsere Wirkung verstärken und auf globaler Ebene konkurrieren.
Jacqueline: Welche Rolle spielt BRYCK innerhalb des D2XCEL-Programms?
Salvatore: Als Konsortialpartner bringt BRYCK umfangreiche Erfahrungen mit Acceraration-Programmen und unser solides Netzwerk ein. Wir tragen zu zwei spezifischen Programmen bei - eines zur Energiespeicherung in großem Maßstab und ein weiteres zu Kreislaufmodellen für Städte und Regionen. Darüber hinaus helfen wir bei der Definition und Sicherstellung der Qualität des Mentoring-Programms im Rahmen des Projekts.
Jacqueline: Was genau macht das Mentoring Programm so besonders?
Salvatore: Das Mentoring-Programm ist umfassend und umfasst vertikales Mentoring, das auf bestimmte Märkte zugeschnitten ist, und horizontales Mentoring zu übergreifenden Themen wie geistiges Eigentum oder Skalierungsstrategien. Start-ups profitieren auch vom Ökosystem-Mentoring, bei dem Partner ihre Expertise in Bereichen wie Produkt-Markt-Fit, Pitching oder Fundraising anbieten.
Jacqueline: Wie viele Start-ups werden derzeit von BRYCK im Rahmen des D2XCEL-Programms bisher betreut?
Salvatore: Im Moment betreuen wir zehn Startups und werden mit der gleichen Anzahl in der nächsten Kohorte, die im April beginnt, fortfahren.
Jacqueline: Haben sich bereits erste Erfolgsgeschichte aus D2XCEL herauskristallisiert?
Salvatore: Ein Beispiel ist PowerUp Energy Technologies, das kürzlich bei unserem Demo Day in Zusammenarbeit mit Tech Tour einen Preis gewonnen hat. Die Veranstaltung bot eine Plattform für Start-ups, um mit internationalen Investoren in Kontakt zu treten und ihre Innovationen zu präsentieren.
Jacqueline: Wie fügt sich BRYCKs Mission einer lebenswerten Zukunft mit den Zielen von D2XCEL zusammen?
Salvatore: Unser Fokus auf wirkungsorientierte Lösungen steht in direktem Zusammenhang mit dieser Mission - vor allem unsere Expertise in der Unterstützung von Deep-Tech-Startups, die sich auf Energie- und Klima-Technologien konzentrieren. Durch D2XCEL unterstützen wir Technologien, die globale Herausforderungen angehen, wie z.B. nachhaltige Energiespeicherung und die Verwendung alternativer Materialien. Diese Lösungen sind so konzipiert, dass sie skalierbar und nachhaltig sind und mit den europäischen Souveränitätszielen übereinstimmen.
Jacqueline: Was sind die größten Herausforderungen für Large-Scale Energy Storage Solutions – also groß angelegte Energiespeicherlösungen?
Salvatore: Die Akzeptanz ist eine große Hürde. Deep-Tech-Lösungen sind mit hohen technologischen und finanziellen Risiken behaftet und erfordern umfangreiche Pilotprojekte und Proof-of-Concepts (Konzeptnachweise). Insbesondere Start-ups, die sich auf kapitalintensive Hardware-Lösungen konzentrieren, stehen vor der Herausforderung, das Tal des Todes“ zu überbrücken. Auf der anderen Seite zögern Unternehmen oft, neue Technologien aufgrund der damit verbundenen Risiken und Kosten zu übernehmen. Sobald diese Lösungen jedoch ausgereift sind, erwarten wir eine breitere Akzeptanz in großem Maßstab.
Jacqueline: Wie sehen die Zukunftspläne von BRYCK innerhalb von D2XCEL und darüber hinaus aus?
Salvatore: D2XCEL ist von zentraler Bedeutung für die Erweiterung unseres internationalen Netzwerks und die Präsentation der Fähigkeiten von BRYCK. In Zukunft wollen wir unsere Zusammenarbeit mit globalen Partnern vertiefen, um Startups eine schnellere und effektivere Skalierung zu ermöglichen.
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